Hallo ihr Lieben 🙂

Heute geht es mal um ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Es geht um die kleinen Besucher die jeden Tag an die Futterstelle kommen, die wachsen uns allen natürlich auch ziemlich ans Herz und man leidet und hofft ein wenig mit den Kleinen. Das kenne ich selbst auch sehr gut und wenn den kleinen Kerlchen mal etwas zustösst, dann bin ich auch persönlich immer sehr getroffen.

Aber… es gibt ja nun einmal nicht nur die kleinen (niedlichen) Vögel. Da sind ja auch noch die etwas größeren Exemplare, die nicht bei jedem gerne gesehen sind. Dieses Schicksal teilt sich z. B die Taube mit den Rabenvögeln, aber einer ist relativ unbeliebt, der Sperber.

Portrait eines Sperber

Dieser kleine Greifvogel, der auch häufig mit dem Habicht verwechselt wird. Der Sperber hat jedoch leuchtend gelbe Augen und ist durch seine Augenfarbe und die geringere Größe von dem Habicht relativ gut zu unterscheiden. Der Habicht hat im Übrigen orange leuchtende Augen und ist wie bereits erwähnt wesentlich größer. Die Größe des Sperbers lässt sich anhand von Vergleichen am Besten erklären. Das Weibchen ist deutlich größer als das Männchen, im Vergleich ist es ungefähr so groß wie die Ringeltaube, das Männchen ist ungefähr so groß wie eine Türkentaube.

Der Sperber ist so unbeliebt bei Gartenbesitzern und Vogelfreunden, da er im Unterschied zu dem Mäusebussard und Co. keine Kleintiere wie Mäuse etc. jagd sondern ausschließlich auf die Jagd nach Singvögeln geht. Das stößt natürlich nicht auf viel Freude, bei Vogelbeobachtern, wenn die Amsel im eigenen Garten bei der morgendlichen Beobachtung von dem Sperber erbeutet wird.

Das ist ein recht schwieriges Thema, und ich finde es natürlich auch nicht schön, wenn ich dabei zusehen muss. Aber ich lese auch immer wieder, „Wie kann ich den Sperber vertreiben?“ „Muss ich den dulden?“ Wie werde ich ihn los?“ etc.

Sperber macht es sich an der Futterstelle gemütlich

Einfach Antwort auf diese Frage: Gar nicht! Der Sperber gehört dazu, er möchte auch Leben und hat vielleicht auf Jungen die er versorgen muss. Es ist nicht schön anzusehen, aber er jagd auch nur das, was er benötigt. Er würde nie einen Singvogel bejagen, wenn er satt ist und diesen dann anschließend einfach irgendwo liegen lassen. Das gehört zur Natur dazu und wenn man die kleinen Vögel füttert, dann kommt der, übrigens auch sehr hübsche Geselle, nun einmal irgendwann auch in den Garten und bedient sich am „Buffet“.

An meine Futterstelle kommt er auch. Manchmal kommt er wochenlang gar nicht, zumindest sehe ich ihn dann nicht. An anderen Tagen gibt es dann viermal am Tag Besuch von ihm. Der Sperber hat ein großes Revier und lebt von dem Überraschungsmoment, sobald die kleinen Vögel ihn erblickt haben, hat er keine Chance mehr einen zu erbeuten und muss hungrig weiterziehen. Daher sieht man ihn nach einem „erfolglosen“ Versuch auch gerne mal auf dem Futterhaus sitzen und sich putzen, die Show ist dann eh gelaufen. Irgendwann zieht er dann wieder von dannen und die kleinen kommen nach wenigen Minuten dann auch wieder.

Was ich nun eigentlich damit sagen möchte ist folgendes: Es ist bestimmt nicht so schön anzusehen, aber es gehört dazu. Wer Vögel liebt sollte daran denken, dass der Sperber und der Habicht auch Vögel sind. Der Fisch findet es auch nicht toll, wenn Graureiher oder Eisvogel ihn erfolgreich erbeutet haben, aber die Natur besteht nun einmal aus Fressen und gefressen werden. Es wird kein Vogel „umsonst“ bejagt. Die Tiere werden definitiv verspeist.

Der Sperber mit seinem, wie ich finde, unglaublich intensiven Blick

Achtet darauf, dass die Futterstelle gute schnell erreichbare Fluchtmöglichkeiten findet und die kleinen Vögel sich schnell in Sicherheit bringen können. Also keine Futterstelle frei mitten auf dem Rasen, dann sind die kleinen dort wirklich leichte Beute und haben kaum eine Chance ihm zu entgehen. Büsche, Hecken und Bäume in der Nähe der Futterstelle retten in dem Fall das Leben der kleinen Vögel. Auch eine nicht direkt einsehbare Futterstelle hilft den Kleinen, dann kann der Sperber nicht sofort seine Beute erspähen und zieht wahrscheinlich weiter. Falls er dann doch einmal erfolgreich ist, lasst ihm den Vogel. Er kann höchstwahrscheinlich nicht mehr gerettet werden. Wenn der Sperber dann vertrieben wird und den Vogel wieder frei lässt, habt ihr wahrscheinlich nur dafür gesorgt, dass einer hungert und der andere an seinen inneren Verletzungen sterben wird. Also wirklich nichts gewonnen. Falls es passiert ist, könnt ihr es nicht mehr ändern, so schwer es dann ist, lasst der Natur dann bitte ihren Lauf.

In diesem Sinne wünsche ich euch noch viel Spaß bei der Vogelbeobachtung und ich hoffe ich konnte den Sperber ein ganz ganz klein wenig sympathischer machen. 😀

Bitte seit lieb mit ihm, das ist die Natur. Fressen und gefressen werden ❤️

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