Hallo ihr Lieben, heute geht es mal wieder um ein wenig Aufklärung. Ich hoffe ich kann euch mit diesem Post ein wenig Sicherheit geben und vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen Piepmatz, damit es ihm schnell wieder besser geht.

Erst einmal eines Vorweg, es kann immer wieder passieren, dass ein Vogel gegen eine Fensterscheibe fliegt. Es gibt einige Mittel die Helfen Verletzungen vorzubeugen, wie z. B. Fliegengitter oder aber auch die Fenster sichtbar zu gestalten (mit Stickern, Bildern, Blumen etc.). Aber auch wenn das alles gemacht ist und eigentlich nichts mehr passieren dürfte, dann kann es trotz allem doch noch einmal vorkommen. Und auch kann leider nicht jedem Vogel geholfen werden, so schlimm das in dem Moment dann auch ist.

Bericht über Möglichkeiten der Sicherung von Fenstern

Ich selbst habe schon erlebt, dass bei einem ziemlich miesen Sturm (und wir Ostfriesen sind da einiges gewohnt), ein Star im Flug von einer Böe erfasst worden ist und so gegen das Fenster gedrückt worden ist. Das war nun wahrlich kein schöner Moment, ich konnte ihn wegfliegen sehen und auf einmal knallte es in der anderen Richtung und der kleine war sofort verstorben. Was ich mit dieser nicht schönen Geschichte sagen möchte ist, es kann passieren, auch wenn man sich Mühe gibt und die Gefahrenquellen minimiert. Mir ist aber auch klar, dass es nicht jedem möglich ist, jedem Fenster ein Fliegengitter zu verpassen und die Stifte leider auch nicht immer funktionieren. Manchmal sehen es die Tiere einfach nicht oder sind auf der Flucht vor jemanden oder aber auch hinter jemandem her. Und manchmal ist es vielleicht einfach Pech.

Auch die Sumpfmeise kann Opfer eines Anflugtraumas werden

Zu einem Anflugtrauma zählt natürlich auch der Zusammenstoß mit einem Zaun oder anderen Gegenständen, auch der Zusammenstoß mit einem Auto (und dort kann man nun wirklich nichts machen, so schnell wie das geht).

Jetzt ist es aber irgendwie passiert und man findet den Piepmatz auf dem Boden liegend vor und er lebt auch noch. Manchmal sieht man das vielleicht nicht sofort, er kann die Augen geschlossenen haben und das Köpfchen weggedreht haben, daher sollte man genau hinsehen. Sollte er krampfen oder aber Bluten oder sonstige sichtbare Verletzungen haben, sollte umgehend ein vogelkundiger Tierarzt hinzugezogen und informiert werden oder aber eine Wildvogelstation.

Wildtierschutz Deutschland e.V. – dort könnt ihr eure Postleitzahl eingeben und somit die nächste zuständige Wildtierstation in eurer Nähe finden

Wichtig ist:

– Ruhe bewahren, Hektik hilft weder uns noch dem kleinen Piepmatz.

– Er sollte vorsichtig aufgenommen werden und in einen Karton/Pappschachtel mit Deckel, welcher mit etwas Küchenpapier ausgepolstert ist gelegt werden.

– Luftlöcher sollten VORHER in den Deckel Karton gemacht werden.

– Den Karton verschließen und in einen ruhigen normal temperierten Raum stellen. Der Vogel braucht Ruhe und soll diese auch bekommen.

– Abwarten: Er kann dort bis zu vier Stunden bleiben.

Die Gimpeldame kann es ebenfalls treffen

Woran erkenne ich, dass es dem Vogel wieder besser geht? Ganz einfach, nicht zu überhören! Er wird versuchen aus dem Karton zu kommen und anfangen in diesem zu „randalieren“. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, ihn wieder nach draußen zu bringen und dort den Karton zu öffnen, damit der Piepmatz wieder in Richtung Freiheit fliegen kann.

Wichtig: Sollte auch nach mehreren Stunden keine Besserung eingetreten sein, sollte der Vogel weiterhin apathisch sein, bewusstlos etc. gilt auch hier: Umgehend Info an einen vogelkundigen Tierarzt oder die Wildvogelhilfe.

Wildvogelhilfe – Website

Ebenfalls wichtig: Was sollte ich nicht machen?

– Den Vogel in die Luft werfen, damit er dann wieder fliegt (wo kommt das bitte her?!) Das funktioniert nicht, er verletzt sich bei dem Aufprall oder verstirbt daran. Bitte auf keinen Fall machen, er fängt nicht spontan an zu fliegen, nur weil er hochgeworfen wird, er ist kein Modelflugzeug!

– Dem Vogel weder Essen noch trinken geben. Das braucht er nun nicht er benötigt Ruhe und könnte sich sogar verschlucken oder ersticken.

– Dunkler Ort und Zimmertemperatur reichen aus. Die Heizung muss nicht aufgedreht werden und er benötigt auf keinen Fall eine zusätzliche Wärmequelle (Wärmflasche etc.).

Der Kleiber ist ebenfalls häufig davon betroffen (auch wenn er eher in der Nähe von Wäldern zu finden ist)

Also denkt immer daran, es kann immer einmal wieder passieren auch wenn man noch so aufpasst. Es kann aber geholfen werden und muss nicht immer gleich mit dem schlimmsten Enden. Jedoch kann auch manchmal leider nicht mehr geholfen werden. Gut gemeint ist auch nicht immer gleich auch gut und weniger ist in dem Fall mehr. Ruhe bewahren und einen Karton mit Luftlöchern etwas Küchenpapier und einem Raum auf Zimmertemperatur und die meisten erholen sich nach kurzer Zeit wieder. Es ist auch ratsam so einen Karton immer parat zu haben, damit man im Fall der Fälle nicht erst noch lange suchen muss.

Die Blaumeise ist ein häufiger Vogel in heimischen Gärten und daher häufig ein Unfallopfer

Die Ausnahme von der Regel: Der Mauersegler

Diesen kleinen Kerl habe ich persönlich leider noch nie getroffen, jedoch wird immer wieder darauf hingewiesen, dass er die Ausnahme von der Regel ist. Daher möchte ich das auch hier machen.

Er sollte ebenso wie die anderen gesichert werden. Jedoch bitte auf keinen Fall füttern (die anderen auch nicht!) er verträgt die Nahrung nicht, seine Nahrung fängt er ausschließlich in der Luft. Es gibt für den Mauersegler eine Extra-Anlaufstelle bei dieser solltet ihr euch umgehend melden, wenn ihr einen Mauersegler verletzt vorgefunden habt.

—- Mauerseglerklinik Frankfurt — die helfen euch weiter.

So, das war es dann mal wieder von meiner Seite. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Beitrag und hoffe, dass er euch gefallen hat. Bis zum nächsten Mal ihr Lieben. 🙂

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