Heute mal eine kleine Geschichte, die ich euch nicht vorenthalten möchte. 🙂

Jeder der eine eigene Futterstelle im Garten hat, der kennt das bestimmt sehr gut, der ein oder andere Vogel fängt dann noch ganz gerne mal Streit mit dem ein oder anderen Vogel an.

Dabei gibt es die verschiedensten Konstellationen. Die Blaumeisen jagen bei mir immer wieder gerne die Kohlmeisen durch den Baum, weil sie das Futter für sich haben möchten. Umgekehrt passiert das dann aber auch immer mal wieder.

Der Buntspecht und der Eichelhäher haben eine ganz besondere Fehde miteinander, wobei der Buntspecht dann immer wieder schnell das Weite sucht und der Konfrontation sehr gerne aus dem Weg geht. Egon der Eichelhäher ist damit mehr als zufrieden. Die Dohlen machen ihr Ding und den Rabenkrähen ist das Spektakel an der Futterstelle für die Kleinvögel eh egal. Freddy der Fasan, weiß nicht was das alles immer soll und futtert lieber im Obstgarten für sich alleine.

Dann gibt es noch die Buchfinken, die halten sich immer aus allem raus und bleiben lieber unter sich. Die Grünfinken, denen ja die Streitlust immer wieder nachgesagt wird, benehmen sich ebenfalls sehr vorbildlich und können höchstens mal mit einem Haussperling aneinandergeraten. Wobei wir beim Thema wären, der Haussperling. Klein und frech, das liebe ich so sehr an ihnen. Sie sind laut und sie sind viele, aber das war es dann eigentlich auch schon wieder, sogar das scheue Rotkehlchen und die schüchterne Heckenbraunelle gesellen sich zu ihnen (in der Masse fällt man nicht so auf, aber ich sehe euch trotzdem 😀 ). Alles in Allem benimmt der Haussperling sich sehr gut.

Die Amsel… Tja, ein besonderer Fall. Man hört sie schon bevor man sie sieht. Der Reviergesang, Warnruf und alles was sie so zu bieten haben, tönt durch den gesamten Garten. Sobald eine sich an die Futterstelle traut, kommen die anderen nach und nach ebenfalls dazu. Erfahrungsgemäß wird es ab einer Anzahl von ca. fünf Tieren interessant. Alle nur erdenklichen Futterstellen werden in Beschlag genommen und sind das Hoheitsgebiet der Amsel. Die anderen schauen zu, versuchen ab und zu mal einen Vorstoß, jedoch bleibt dies nicht lange von Erfolg gekrönt und die Amsel futtert munter weiter. Die Buchfinken lieben die Amseln, denn die werfen das Futter immer wieder auf den Boden (muss ja aussortiert werden, man kann ja nicht alles futtern was die Tante einem vorsetzt), also können die Buchfinken in Ruhe vor sich hin futtern, bis es den Amseln zu viel wird.

Es ist also alles besetzt, nirgendwo, wirklich nirgendwo ist mehr Platz und es tummeln sich bis zu 14 Amseln im heimischen Garten. Überall hört man kleine Streitereien und die Flügel kräftig schlagen. Der ein oder andere ergreift dann wohl mal die Flucht, aber das bleibt nie lange so, sie kommen alle wieder. Im heimischen Garten lebt aber ja nunmal auch eine, von nicht zu unterschätzender Größe, Spatzenkolonie (Haussperling = Spatz). Also was macht der Haussperling nun, wenn er doch auch Hunger hat? Augen zu und durch und auf sie mit Gebrüll. Die Futterstellen ebenfalls einnehmen. Das findet die Amsel natürlich nun nicht wirklich so toll und versucht es bei dem Haussperling so wie bei den anderen, sprich: Vertreiben! Angriff! Attacke! Was macht der Haussperling? Er flattert davon, aber nur für wenige Sekunden, danach das ganze Spiel von vorne, minutenlang. 😀

Dieses Spektakel wurde nun mehrere Tage durchgespielt, die Amsel gegen den Haussperling. Bis passierte, was ich nicht mehr für Möglich gehalten habe: Koexistenz! 😀

Hauptsächlich die männlichen Amseln ergeben sich ihrem Schicksal und futtern gemeinsam mit den Haussperlingen, wiederwillig, aber sie machen es. Und was macht die Tante die das Futter auslegt da nun draus? Genau! Eine kleine Fotostrecke 😀

Auf gehts und viel Spaß dabei.

Amsel: „Nun sind die schon wieder da“
Amsel: „Mann ist das hier voll, was wollen die alle hier?!“
Amsel: „Immer Party bei diesen komischen kleinen Vögeln, verstehe ich nicht.“
Amsel: „Jetzt schneit das auch noch, ich habe den Schnabel gestrichen voll!“
Amsel: „Wenn sie mit Futtern beschäftigt sind, sind sie ja ganz umgänglich“
Amsel: „Du meinst wirklich, dass wir das zusammen hinbekommen?“
Amsel: „Na gut, dann teilen wir uns das jetzt halt“
Amsel: „Joa, in Gesellschaft schmeckt es doch ganz gut, muss ich zugeben“
Amsel: „Ach Mist, hat nicht geklappt“
Amsel: „Oh Mann, dein Ernst jetzt?!“ Haussperling: „Lecker :D“
Haussperling: „Endlich ist der weg, was quatscht der viel…“

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